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Ankündigung: Vorübergehende Schließung unseres Lagers

Auf Grund der aktuellen Lage (Corona Virus) bleibt unser Lager für Sachspenden in der Wöschhalde 7, 78052 VS-Villingen bis auf Weiteres geschlossen.

Danke für Ihr Verständnis!



Video: Der Freundeskreis stellt sich vor

Seit vielen Jahren hilft der Freundeskreis Oradea/VS-Villingen e.V. der notleidenden Bevölkerung in Rumänien. Wir danken Werner Kraus für die Zusammenstellung eines Videos, in dem er die Arbeit des Freundeskreises vorstellt. Bitte folgen sie diesem Link zu YouTube, um das Video anzuschauen.



Freundeskreis trauert um Hans Rösch

Hans Rösch, unser langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender, ist am 07.02.2014 verstorben.

Herr Rösch hat über zwei Jahrzehnte hinweg den Freundeskreis Oradea/Villingen-Schwenningen e.V. zusammen mit seiner Frau Irmgard aufgebaut und zu einem der größten humanitären Osteuropavereine Baden-Württembergs gemacht.

Tat- und Überzeugungskraft, Ideen und Visionen, Zähigkeit und Einsatzfreude, Fleiß und vor allem immer wieder tätige Nächstenliebe haben sein Tun bestimmt und ausgezeichnet. Er war für den Freundeskreis und dessen humanitäre Arbeit tätig bis Ihn seine Krankheit zwang aufzuhören. Zahlreiche Auszeichnungen in Rumänien und Deutschland zeugen von seinen Leistungen.

Für seinen jahrzehntelangen Einsatz, seine Aufbauarbeit und sein Vorbild bleiben wir Ihm ewig dankbar.

In tiefer Mittrauer sprechen wir Irmgard Rösch und ihrer Familie unser Beileid aus.


Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet Donnerstag, den 13. Februar 2014, um 13.00 Uhr auf dem Friedhof in Villingen statt.



Erfahrungsbericht: Projekt Josefsdach
Angehende Klempnermeister der Robert-Mayer-Schule im Auslandseinsatz


Text und Bild: Hans-Peter Rösch

Ein Kleinbus und ein PKW mit angehenden Klempnermeistern verwandeln ein Schreckens-Erbstück des Ceausescu-Regimes in ein echtes Schmuckstück Oradeas.

1. Reisebericht: Es ist Montag, der 5.9.2011, 6.00 Uhr und es sind Sommerferien - davon merkt man keine Spur.

Zwei Kleinbusse mit Hänger inklusive drei jeweils 75 kg Rollen Prefa-Falzonalaluminium mattgrau und einer kompletten Klempneraustattung fahren aus der Robert-Mayer-Schule Richtung Oradea, Rumänien. An Bord - die Klempnermeisterschule 2011/2012 der Robert-Mayer-Schule Stuttgart auf ihrem Auslandseinsatz.


Die Einladung kam vom "Freundesverein Villingen-Oradea e.V.", der verschiedene Projekte wie Armenhäuser, Altenheime, Suppenküchen, Stra-ßenkinderprojekte mit Kleidung, Möbel, Arztpraxisausstattungen und Schuleinrichtungen unter-stützt. Unsere Aufgabe: Metallarbeiten und teilweises Eindecken eines Ärztezentrums für Mittellose (kostenfreie Behandlung), einer Kleiderausgabestelle und eines Altenheimes namens St. Josef.

St. Josef - einst ein schöner klassizistischer Bau eines katholischen Krankenhauses - wurde von Ceausescu enteignet nun nach 25 Jahren völlig desolat an die Kirche zurückgegeben. Eine Ruine sozusagen, das Wasser läuft durchs ganze Haus bis in den Keller, im Dachstuhl wächst Gras, der Humus stammt aus dem einst vorhandenen Dachstuhl, Dachziegel ja - aber nur vereinzelt noch am Platze, immer mehr davon landen auf der angrenzenden Straße - Zeit zum Handeln sozusagen. Der Staat hat keine Mittel zu Renovation, der Bürgermeister zögert bei der Herausgabe und macht Auflagen - Denkmalschutz wird verfügt, die Schokoladenseite muss zuerst herausgeputzt werden, schöne Ornamente müssen obenauf... sonst will er alles wieder zurück haben. Und so wird schnell gehandelt - alles Geld fließt in die Fassadenrenovation - hinten: eine abrissreife Bauruine.

So erschallt der Ruf nach freiwilligen Helfern - und das auf hohem Niveau. Rumänien kennt nur den Bauhandwerker - und der "kann alles": mauern, betonieren, holzbearbeiten, eindecken... Blechverarbeitung.

Eigentlich waren Rinnen gewünscht, Dachspitzen und Dach-Verwahrungen - als wir hinkamen war der Schrecken groß. Das Dach war teilweise gerichtet - manches fertig eingedeckt, alles ohne Rinne natürlich - da kommen ja die Deutschen, hatte man gehört.

Nach vielen Besprechungen war nun klar, die Deutschen montieren tatsächlich keine Rinnen mit den Füßen hinten in der Lattung eingehakt kopfüber bei 20 m Fallhöhe. Vielleicht haben die Rumänen besser ausgeausgebildete flugfähige Schutzengel - in Deutschland zählt ein Menschenleben mehr als hier zulande.

Wir sind keine Bergsteiger, wir arbeiten nicht im Liegen auf dem Dach, wir wollen Grund unter unseren Füßen spüren - zu viel hängt da dran an der Gesundheit unserer Schüler - fast alle kommen aus einem eigenen Betrieb oder möchten später einen leiten. Es wird telefoniert, es gibt kein Gerüst mehr in ganz Oradea - oder wenn dann zu absoluten Wucherpreisen und wenn's zugesagt ist - wann kommt's nun wirklich? Rumänische Zeitrechnung geht anders, morgen heißt übermorgen und übermorgen heißt nächste Woche... und da sind wir ja schon bald wieder weg.

Der Architekt kommt - er spricht deutsch und hat sehr gute Pläne - aber kein Gerüst, der Bischof will eine Messe in Deutsch für uns lesen, wir winken dankend ab, der Ingenieur kommt vorbei und spricht mit Eugen, dem Bauleiter. Schließlich steht fest - die 80 m Rinnen werden von Rumänen "liegend" verlegt, wir sollen uns andere Arbeit "suchen". Froh über diese Entscheidung werden wir doch wirklich gleich fündig - es gibt genügend Arbeiten mit herausforderndem Charakter - man braucht sich nur einmal umzudrehen.

Also suchen wir uns andere Aufgaben - ein geschwungenes Vordach lädt zum Klempnern ein - das alte scheint aus "wetterfestem Stahl" hergestellt zu sein - außer Rost ist nichts zu sehen. Die Simse sind frisch gestrichen - dass alle 10 cm ein Nagelkopf heraussteht und winters nicht wenig Schnee draufliegt, scheint niemand zu stören. So teilen wir die Arbeiten ein - manche machen Simse, manche Dachausstiegsluken, andere flachgeneigte Kehlflächen, wieder andere Gerüst- oder Abrissarbeiten. "Die Arbeit liegt einem ständig vor den Füßen, man braucht sie bloß anzulangen."

2. Die Kehlflächen: Ziegel sind in flachen Neigungen nicht mehr regendicht. Das wussten schon unsere Vorgänger. Wir finden total durchgerostete, einst verzinkte und immer wieder gestrichene Bleche vor. Es wächst Gras hier im Dachstuhl - und andere Zeugen einer langjährigen Bewässerung: Pilze. Bedenkt man, dass hier bis vor einem guten Jahr noch die Universitätszahnarztklinik untergebracht war, muss man annehmen, die Patienten hätten wohl zur Behandlung einen Schirm mitbringen müssen. "Fließend Wasser" war also jedenfalls zum Zähnespülen gewährleistet.

Mittags gibt es rumänische Kostbarkeiten, draußen stehen alte Leute mit angeschnittenen Kunststoffflaschen - man hofft, dass die Deutschen was übrig lassen. Suppe gäb's ja kostenlos, festes bissfähiges Essen aber ist feiner. In der Kleiderausgabe kann man von 1 bis 3 Lei (ca. 25 bis 75 Cent) sich Kleidungsstücke erwerben - eine Schutzgebühr sozusagen, dass nicht einer alles mitnimmt. Aus den Kanalschächten raucht es kräftig, die Heißwasserleitungen des Ceausescu-Regimes sind ungedämmt - ein bevorzugter Wohnort von Straßenkindern und Obdachlosen.

Dass Armut so greifbar nah ist, will man zunächst nicht glauben - sie versteckt sich. Man schämt sich auf der offenen Straße und überlässt es den "Reichen", das Stadtbild zu verschönern.

Untergebracht sind wir im "Internat" - es besteht aus 3 Schlafsälen mit insgesamt 45 Stockbetten. Von Schreibtischen keine Spur, zwei Kühlschränke mit offenem Eisfach sind der Luxus, jeder Schüler hat einen halben Schrank und sein Bett, mehr Privatsphäre kann nicht sein, es wird im Winter sogar geheizt und warmes Wasser kommt aus der Dusche. Für viele Rumänenkinder schon Luxus genug.

Autos, große italienische Schuhfabriken, tolle Baumärkte - aber eben alles ziemlich leer, wer hat schon Geld für Werkzeug und Gartenartikel. Die meisten Rumänen verdienen so um die 250,- € im Monat, die Rente liegt bei 40,- €, klar dass der Schwarzmarkt und die Schwarzarbeit blühen - neben den offiziellen Jobs, die man nur zur Sozialversicherung benötigt. Das eigentliche Baustellenleben spielt sich ab 16.30 Uhr ab. Unser Bauleiter heißt Eugen, er ist stolzer Besitzer zweier Häuser, er hat Balken aller Art bestellt, er hat 20 Mann an der Seite, aber nur 1 Elektrokettensäge und so macht er den ganzen Dachstuhl neu - er skizziert die Kerbe mit Baustellenbleistift nach Gefühl - sägen darf nur der Spezialist. Die Säge ist allen heilig - ist sie kaputt, gibt's noch 'ne Bügelsäge im Versteck.

Als wir den Paslote-Nagler bringen, steht die ganze Baustelle still - eine Besichtigung wird anberaumt - "Deutsche Mann nagelt ohne Hammer" - das ist der Hammer! Nachts wird alles sorgsam verschlossen, zwei Bodygards bewachen die Baustelle, Fallrohre werden vorerst nicht montiert - die wären weg, wenn nicht sofort ein Mann neben dem Standrohr platziert werden würde.

Dann aber brauchen wir "Material" - es soll einen Baustoffhandel geben. Wir erreichen den Metallhandel und finden wirklich 4 Aluminiumtafeln blank, leicht verbeult, gut 20 verzinkte Stahltafeln befinden sich im heimlichen Kostbarkeitenlager, sonst gibt's eben Schwarzblech - das kann man doch streichen, meint der stolze Baustoffhandelbesitzer in seiner Gartenlaube. Überdacht sind nur die Nagelpackungen mit transparenter Folie. Wir nehmen Holz mit, wurmstichig, schwartig, verzogen - als er unser Nasenrümpfen bemerkt, meint er - warum, die Larven sterben doch, wenn's trocknet.

3. Die Kapelle: Das zukünftige Schmuckstück des Hauses soll eine Kapelle werden. Von Altenheim, Suppenküche und Ärzte"zentrum" für Mittellose allgemein zugänglich. Grund zum Beten gibt's genug in Rumänien - es liegen harte Jahre hinter diesem von vielen Machthabern ausgebeuteten Land.

Erst mal Hauptsache dicht, würden die Rumänen sagen, zuvor lohnt kein Innenausbau. Vielleicht könnte man alles noch mal streichen, meint der Caritasleiter. "Nochmal?" fragen wir - es sind keinerlei Farbreste mehr vorhanden, kein Zink, nur Rost über Rost und eiergroße Löcher - vermutlich Einschläge von herunterfallenden Ziegeln.

Kurrzerhand wird alles abgerissen, die runden Holzausschnitte verstärkt, die Holzschalung komplett erneuert, manche Schüler murren - wir sind eigentlich nicht für Holzarbeiten angereist, in Deutschland würde man einfach wieder abreisen - mangelnde Vorarbeiten der Vorgewerke heißt dies bei uns.

4. Die Ausstiegsluken: Auch in Rumänien gibt es Brandvorschriften - die Leitern sind wohl recht kurz und so muss jede höhergelegene Dachfläche mit einer Ausstiegsluke versehen sein, damit man sie mit Schlauch betreten kann, um angrenzende Dachausbauten erreichen zu können. Im Plan ist schnell ein Viereck gezeichnet - die Herstellung dauert etwas länger.

Nix Velux - sagt der Bauleiter - ist doch interessant, wie deutsche Produktnamen schneller übersiedeln als deutsche Wörterbücher - und so machen wir uns an die Arbeit. Aber sie wird nicht fertig - wir müssen zu Hause noch 5 weitere herstellen und dann verschicken - es soll doch ein Prachtbau werden und da sollten alle gleich sein. Ist doch eine gute Übung für die Situationsaufgabe der praktischen Meisterprüfung meint der Fachlehrer und nun soll jeder eine machen - passgenau für rumänische Sparren.

5. Hausaufgabe Turmspitzen: Vier Spitzen sollen das Gebäude zieren. Denkmalschutz ist angesagt - die einstigen Hersteller waren gute Klempner - und so müssen wir ihnen nacheifern.

Mit unserer mitgebrachten herkömmlichen Klempnerbaustelleneinrichtung ist das fast nicht zu bewältigen - da müssten wir zu viele Abstriche machen, Drückteile sind angesagt und so wird die Arbeit sprichwörtlich nach Hause mitgenommen.

6. Heimfahrt und Fazit: Doch dann - fast 2 Wochen sind wir hier unterwegs - geht alles zu Ende. Der Hänger wird gepackt, das Blech ist alle, die Kraft ist aus. Manch einer hat recht viel gefeiert - denn günstig ist's hier - der MC-Originalcheeseburger kostet 3,50 Lei - das macht grad mal 80 Cent.

Schnell noch ein Gruppenbild auf der Krone unserer Arbeit - der Dachkrone aus dem Prefa-Falz-Aluminium. Die Sonne lacht - wenn da nur nicht noch die 1400 km wären. Wir fahren nachts - alles durch in einem Saus, dann ist Wochenende und nächste Woche heißt's wieder die Schulbank drücken.

Wir sagen Tschüss und fragen unsere nette deutschsprachige Betreuerin im Nebensatz, ob sie eigentlich verheiratet sei. Sie sagt promt "Ja und zwar mit dem Caritas und den Ärmsten der Armen." Sie hat 4 Fächer studiert, spricht 4 Sprachen fliesend und hat dann wie so viele Studierte hier keinen Job gefunden, aber eine Lebensaufgabe für die Armen durchaus.

Be"reichert" wurden wir durchaus. Nicht etwa durch das Taschengeld von 200 Lei - nein, es waren die Eindrücke "der Welt hinter dem einst eisernen Vorhang" - der nun auch für uns aufging und uns einen Blick sprichwörtlich hinter die einstige Schokoladenfassade des Kommunismus gegeben hat. Und... wir haben nachgebessert - menschlich und fachlich - und ganz katholisch Oradea weiß schon irgendwie davon - und auch für uns Deutsche gilt: Die Grenzen sind offen, man braucht einfach nur durchfahren und Hilfe ist gern gesehen - auch andere Gewerke sind "drüben" dringend vonnöten. Und Menschen, die unentgeldlich arbeiten, gibt's in jedem Land der Welt!



Ankündigung: Benefiz-Soul mit EAT THE BEAT
21.05.2011, 20:00 Uhr, Gemeindezentrum St. Bruder Klaus, Villingen


Zu einem Benefizkonzert lädt der Freundeskreis Oradea - Villingen-Schwenningen, anlässlich seines 20-jährigen Vereinsjubiläums, am 21.05.2011 um 20.00 Uhr mit der Soulband EAT THE BEAT in das Gemeindezentrum St. Bruder Klaus in Villingen ein.

Der Freundeskreis organisiert unter anderem Transporte mit dringend benötigten Hilfsgütern nach Rumänien. Für diese Arbeit werden die Spenden des Konzertes direkt eingesetzt.

Die Gäste dürfen sich auf ein selten gespieltes filigranes unplugged Intro freuen, bevor die sieben Musiker dann mit ihrem druckvoll gespielten Soul auf die große Bühne wechseln.

EAT THE BEAT - Pressebild

EAT THE BEAT, v.l.n.r.: Emanuel Penalver, Thomas Schneider, Dolores Gaus,Ralf Reiter,
Stephan Higler, Rainer Lietzmann, Jochen Freiberg (nicht abgebildet)


Das Programm lässt sich, mit vielen Klassikern im legendären Motown Sound, aber auch unbekannteren Perlen mit "Livemusik für Ohr und Beine" beschreiben. Dabei ist die Band EAT THE BEAT aus den Regionen Rottweil und Villingen, mit zunehmender Anhängerschaft schon längst kein Geheimtipp mehr.

Bekannt ist EAT THE BEAT für groovige Soulbeats mit ausdrucksstarkem Gesang und schier unbändiger Spielfreude. Und meist kommt es, wie es bei EAT THE BEAT immer ist: das Publikum hält es nicht lange auf den Stühlen, Songs � la Aretha Franklin, Joe Tex oder Commitments fordern zu Bewegung auf.

EAT THE BEAT - live

EAT THE BEAT - live

Die Stimmen von Dolores Gaus und Emanuel Penalver, werden durch Jochen Freiberg (Saxophon), Thomas Schneider (Piano), Ralf Reiter (Schlagzeug), Rainer Lietzmann (Gitarre) und Stephan Higler (Bass) perfekt ergänzt.

Weitere Infos unter: www.eat-the-beat.de



Ankündigung: Orgelmusik zur Marktzeit
12.12.2009, 11Uhr, Benediktinerkirche Villingen


Hanspeter Stoll  

Am Samstag den 12.12.2009 um 11:00Uhr spielt Hanspeter Stoll in der Benediktinerkirche Villingen an der rekonstruierten Johann Andreas Silbermann-Orgel Orgelchoräle zu Luthers Weihnachtslied "Vom Himmel hoch". Der Flyer zur Veranstaltung kann hier als PDF runtergeladen werden.



Praktikumsberichts "Compassion" von Carmen Jacob
29.06.09 - 10.07.09 im Spitalul Clinic Municipal, Oradea, Rumänien


"[...] Ich habe mich dafür entschieden, Compassion in Rumänien zu machen, weil ich fand - und immer noch finde - dass es schön ist, wenn man durch sein Praktikum nicht nur seinen eigenen Horizont erweitern kann, sondern Bedürftigen auch wirklich helfen kann. BOGY habe ich im Krankenhaus gemacht und die Zeit dort hat mir auch sehr gefallen. Ich durfte aber kaum etwas machen, dazu konnte ich einfach viel zu wenig. Frau Rösch aus unserer Pfarrgemeinde organisiert seit 18 Jahren Hilfstransporte nach Oradea und hat vieles von den Umständen dort berichtet. Deshalb dachte ich, dass das Kinderklinikum dort ein guter Ort für Compassion sei.

Von vielen Seiten wurde ich "gewarnt", davor, wie schlimm das Leid dort sei, vor Läusen, vor Taschendieben, vor...

Trotzdem habe ich mich sehr auf die Kinder dort gefreut. [...]"

Der vollständige Bericht kann hier gelesen werden.


Adam-Projekt
Gesang zur Ehre Gottes - und zur Unterstützung des Freundeskreises Oradea


Der ADAM-Projektchor singt am 28.06.2009 im Sonntagsgottesdienst in der Kirche St. Bruder Klaus in Villingen Auszüge aus dem Oratorium "ADAM - die Suche nach dem Menschen" des Komponisten Gregor Linssen.

Gregor Linssen ist einer der bekanntesten Komponisten der "Neuen Geistlichen Musik", es wurden schon mehrere Werke von ihm in Villingen aufgeführt. Bekannt ist er auch als Komponist der Hymne zum Weltjugendtag 2005 "Venimus adorare Eum". Er kombiniert in seinen Werken klassische Elemente mit modernen Stilen wie z.B. Jazz und Afro-Beat-Rhytmen. In dem Oratorium Adam werden Grundfragen des menschlichen Lebens gestellt. Die Lebensgeschichte und Theologie des Franz von Assisi nimmt dabei einen wichtigen Platz ein.

Aufführung in Elzach (März 2009)

Aufführung in Elzach (März 2009), Bildquelle: adam-projekt.de

Der ADAM-Projektchor (unterstützt durch Solisten, Streicher, Bläser und Band) unter der Leitung von Martin Fies probt seit Oktober 2007 an dem Werk "Adam", inzwischen fanden drei Aufführungen in Eisenbach, Elzach und Schwenningen statt. (Details unter www.adam-projekt.de.) Weitere Aufführungen sollen folgen, als erste eine Aufführung des kompletten Werks am 17.10.2009 in Wolfach. (Auch wenn es Schleichwerbung sein sollte: Die drei Aufführungen waren gut besucht, wunderschön und sehr ergreifend!)

Der Erlös der Kollekte wird dem Freundeskreis Oradea zugutekommen, er soll zur Unterstützung des Altenheims "Christiana" in Sacele bei Brasov/Rumänien dienen.

Als Vorsitzender des Freundeskreises bin ich glücklich über die Bereitschaft der Mitwirkenden des Projekts, zur Unterstützung der Arbeit des Freundeskreises in St. Bruder Klaus zu singen und bedanke mich schon jetzt von Herzen.

Ich wünsche allen Beteiligten, Zuhörern wie Mitwirkenden, dass ihnen die Musik am 28.06. so zu Herzen geht und so Freude macht wie sie mir im Verlauf der Proben ins Herz gewachsen ist.

Klaus Maier


Hilfseinsatz in Rumänien (November 2006)
Schüler der Robert-Mayer-Schule in Stuttgart reparieren Dom in Palota


"Vorraussetzungen zur Teilnahme: Positive Einstellung und Spaß an der Arbeit, Umgang mit ausländischen Sicherheitsstandards, harte Arbeit auch bei Regen und Eis....." So nachzulesen in der Info für die Teilnehmer der Hilfsaktion Oradea. Spätestens mit der Unterschrift auf dem Informationsblatt über mögliche Gefahren auf der Baustelle und der sich anschließenden Verzichtserklärung wurde jedem Teilnehmer der Ernst der Lage bewusst. Eine Schülerin, fünf Schüler und ihr Lehrer ließen sich davon nicht abschrecken und gingen das Risiko einer solchen Mission ein.

Die Robert-Mayer-Schule in Stuttgart ist eine gewerbliche Berufs- und Meisterschule. über die Familie Rösch aus Villingen-Schwenningen, zusammen mit ihrem Sohn Hans-Peter Rösch, Fachlehrer an der Robert-Mayer-Schule kam der Kontakt für diese Hilfsaktion zustande. Der Auftrag für die Schüler des laufenden Klempnermeisterkurses an der Robert-Mayer-Schule lautete: "Ausbesserungsarbeiten an den Blechdächern des Doms von Palota, Oradea durchführen." Eine dringende Aufgabe, da erhebliche Wasserschäden im Außen- und Innenbereich des historischen Doms aufgetreten waren.

Nicht nur von der logistischen Seite aus gesehen war diese Aktion eine Herausforderung. Maschinen und Werkzeuge plus sieben Leute mit ihrem Gepäck mussten in einem Kleintransporter untergebracht werden. Eine zwei Meter lange Schwenkbiegemaschine, zum Kanten der Blechprofile, wurde in alle Einzelteile zerlegt, in einen Teppich eingerollt und somit transportfähig gemacht. Nach einer 14-stündigen Fahrt über 1200 km und dem Passieren von drei Ländergrenzen wurde schließlich der Zielort Palota erreicht.

Der Dom zu Palota steht auf einem ehemaligen Schlachtfeld weit außerhalb der Stadt Oradea. Wien hatte hier die österreichisch-ungarische Verteidigungsanlagen Großwardein im Kampf gegen die anstürmenden Türken errichtet. Ein Elsässischer Baron namens Frimont gelobte im Kampf 1780 auf offenem Felde, Gott eine Kirche zu bauen, wenn er die Schlacht gewinnen sollte und seine große Familie wieder sehen werde. Wegen seinem immensen strategischen Geschick wurde er gar der Oberbefehlshaber der italienischen Armee und als Dank für seine Verdienste wurden ihm mehrere Orte in Rumänien geschenkt, darunter auch das Schlachtfeld. Er baute diese Kirche in der Form eines Malteserkreuzes und ist tief unten in der Gruft in feinstem italienischem Marmor begraben.

Dom von Palota

Um den Dom siedeln ca. 700 Menschen, alles deutschsprachige Banater-, Donau- oder Siebenbürgenschwaben und führen um das Denkmal ein recht ärmliches Leben (Monatslohn ca. 150 Euro). Sie bilden zusammen eine lebendige katholische Kirchengemeinde. Das Dorf blühte unter der Hilfe des Freundeskreis Oradea / Vs-Villingen e.V. auf, hat eine große landwirtschaftliche Produktion aufgebaut und eine Schule und einen Versammlungssaal eingerichtet.

Gäste, insbesondere aus heimischen schwäbischen Gefilden, sind herzlichst willkommen. Spontan erklärten sich 3 Familien bereit, übernachtung und Frühstück der Teilnehmer zu übernehmen. Mittag- und Abendessen wurden gemeinsam im Gemeindehaus eingenommen. Ein Team von drei älteren Damen war rund um die Uhr für die Verpflegung zuständig.

Bei einer ersten Turmbegehung wurden die Mängel und Schäden an dem verzinkten Blechdach in Augenschein genommen. Sämtliche Wandanschlüsse an den Türmen waren schadhaft, die Kehlen an den Turmvorbauten waren durchgerostet oder schadhaft, ganze Blechschare vom Wind losgerissen, Rinnen durchgerostet und mehrere Balken durch permanenten Wassereinbruch verfault. In den Rinnen jede Menge Taubenkot. Die Auflistung der festgestellten Schäden ist bei weitem nicht vollständig und bei den Arbeiten am Dach kamen immer wieder neue Schäden dazu.

Da kein Gerüst vorhanden war mussten auf der Dachfläche Sicherungseinrichtungen angebracht werden. Diese Sicherungseinrichtungen wurden vor Ort hergestellt und montiert. Der Rest der Arbeiten wurde mit Seilsicherung durchgeführt. Für die Turmanschlüsse wurden spezielle Profile konstruiert, die in dieser Form in keinem Lehrbuch stehen. Dies war eine staubreiche Arbeit - der Putz war bereits überall weggebrochen.

Arbeiten am Dom

An manchen Stellen gab das Dach bei Belastung beängstigend nach. Beim Lokalisieren des Problems kam ein völlig durchgefaulter Balken zum Vorschein. Nach intensiver Suche von unseren rumänischen Freunden wurde schließlich Ersatz in Form eines acht Meter langen Balkens gefunden. Ohne Kran, nur mit menschlicher Kraft wurde der Balken schließlich 15 Meter an der Außenseite des Doms mit einem Tau hochgezogen und durch eine kleine Dachluke in den Innenbereich des Daches gebracht. Mit einem alten Wagenheber, Spanngurten, Keilen und der geballten Kraft des ganzen Teams wurde eine Teilfläche des Daches angehoben und der Balken in die endgültige Position gehievt. Solche Aktionen sind nur möglich, wenn alle zur selben Zeit an einem Strang, beziehungsweise an einem Tau ziehen.

Das Wetter war ein Mix aus Sonne, Sturm und Regen. Trotz Frost und Eis in den Morgenstunden wurde jeden Tag mit vollem Engagement bis zum Einbruch der Dunkelheit gearbeitet.

Vor der Heimreise war nach einem kleinen Einkaufsbummel in Oradea eine größere Tour bis an den Rand der Westkarpaten geplant. Vorbei an Pferdegespannen und badenden Gänsen auf der Straße, führte die Reise zu einer bekannten Tropfsteinhöhle. Dies war zum Ende des harten Arbeitseinsatzes ein gelungener Abschluss.

In nur einer Woche sind intensive Beziehungen und Verbindungen entstanden, die alle Teilnehmer emotional berührten. Was bleibt ist ein sehr gutes Gefühl, direkte, unmittelbare Hilfe geleistet zu haben. Für die angehenden Meister wurden Erfahrungen und Eindrücke sowohl im technischen, als auch im zwischenmenschlichen Bereich gemacht, von denen sie ihren Kindern und Enkeln noch erzählen können.

Ein Schild wurde ganz oben in der Kuppel angebracht als Erinnerung an eine gelungene Hilfsaktion. Möge es - wenn Frimont von oben auf seine Begräbnisstätte herunterschaut - daran erinnern, dass Menschen dazu geboren sind einander zu helfen.


17. Oktober 2005

Transport Oktober 2005

Fleißige Helfer schickten heute wieder einen LKW auf die Reise nach Rumänien. Der LKW wurde mit Hilfsgüter für die Caritas Catolica Oradea voll beladen.


26. August 2005

Unser letzter Hilfstransport nach Rumänien fand in den Sommerferien vom 3. bis 17. August 2005 statt. Mit 5 großen LKWs und einem Begleitfahrzeug sind insgesamt 18 Fahrer in Richtung Oradea gestartet. Die Fahrt verlief trotz der Hochwasserkatastrophe im Land gut und auch die lange Wartezeit an der letzten Grenze haben wir überstanden. 80 Fahrzeuge warteten dort vor uns am Grenzübergang. Während die LKW- Fahrer am übernächsten Tag wieder zurückkehren mussten, blieben sechs Helfer noch bis zum 17. August im Land um alle Projekte anzuschauen und den Dringlichkeitsbedarf für den nächsten Transport zu ermitteln.

Transport Sommer 2005

In einer völlig veralteten Lungenfachklinik in Oradea, in der unbeschreibliche Zustände herrschen, sagte uns die Direktorin: " Es ist nicht so wichtig, wie viel ihr uns an Hilfsgütern bringt, wichtig für uns ist, dass ihr zu uns kommt und uns nicht vergesst!" Dies zeigte uns, wie notwendig persönliche Kontakte sind. Unseren nächsten Hilfstransport planen wir deshalb bereits wieder kurz nach Weihnachten, über den Jahreswechsel.

Ausführlichere Information finden Sie in den aktuellen Presseberichten.


10. Juni 2005

Unser letzter Hilfstransport fand über den Jahreswechsel 2004 / 2005 statt. Mit 6 LKWs und zwei Kleinbussen transportierten wir rund 100 Tonnen Hilfsgüter nach Oradea, Temesvar und Brasov. Folgendes wurde gebracht: Krankenbetten, Klinikbedarf, Möbel, Schulmöbel, Lehrmaterial, Fahrräder, Kinderwagen, Schulranzen, Baumaterial, Fenster, Fußböden, Sanitäre Einrichtungen, Kleidung, Bettwäsche, Pflegemittel, Hilfsgüter für Kinderheime und Straßenkinderprojekte, Rollstühle und Gehhilfen für Behinderte und vieles andere mehr.

Während die LKWs nach dem Abladen und einem Kurzaufenthalt wieder zurückkehren müssen, bleibt ein Kleinbus mit mindestens fünf Helfern stets noch so lange (zehn bis zwölf Tage) in Rumänien, bis auch das letzte Paket verteilt ist. Damit ist garantiert, dass wirklich alles dorthin gelangt, wo es am nötigsten gebraucht wird.


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